Sonntag, August 14, 2005

Noch ein weiter Weg zu eGovernment in Deutschland

Auch die Möglichkeiten des E-Government werden für Onliner
attraktiver. Allerdings bezieht sich dies in erster Linie
auf die Informationssuche auf den Homepages öffentlicher
Einrichtungen. Am interaktiven Austausch von Formularen
und insbesondere am Ersatz persönlicher Behördenbesuche
durch den Gang ins Internet ist jedoch bislang ein verhältnismäßig
kleiner Teil der Bevölkerung interessiert.

Dies ist das Ergebnis einer jüngsten Studie des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Der sehr lesenswerte Beitrag enthält umfangreiches Zahlenmaterial.

Ein Viertel der Bevölkerung ab 15 Jahren zieht eine Erledigung
von Behördengängen über das Internet in Erwägung (25%),
lediglich 9% üben diese bereits aus. Die Hauptvorteile des
E-Government liegen nach Meinung der Befragten vor allem
in der Zeitersparnis und der Unabhängigkeit von Öffnungs-
zeiten. Höhere Transparenz von Verwaltungsvorgängen –
ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung – spielt demgegenüber
für die Interessentinnen und Interessenten nur eine untergeordnete Rolle.

Zugleich stehen zwei Drittel der Bevölkerung dem E-Government
desinteressiert gegenüber. Hauptsächlich der fehlende
Kontakt und (vermeintlich oder tatsächlich) mangelnde
Beratung sprechen gegen den „virtuellen“ Behördengang
über das Internet. Die Akzeptanz von E-Government-Angeboten
steht also im Interessenkonflikt von pragmatischen
Erwägungen und dem gleichzeitigen Wunsch nach individueller
Beratungsleistung.

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