Freitag, März 27, 2009

Behördentelefon startet Pilotphase

Nach eineinhalb Jahren war es soweit. Bund, Länder und Gemeinden starteten am 24. März 2009 das Projekt D 115. Rund zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger in ausgewählten Modellregionen haben mit der D 115 einen direkten telefonischen Draht zur Verwaltung.

Der behördeneinheitliche Ruf 115 ist von Montag bis Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr erreichbar. Leider ist bisher nicht beabsichtigt, einen 24-Stundenservice rund um die Uhr anzubieten. Das ist bei dieser interessanten Dienstleistung unverständlich, denn die Welt wächst immer stärker zusammen und Zeitzonen werden zunehmend unbedeutend. Am Frankfurter Flughafen landen auch am Wochenende tausende Passagiere aus dem Ausland, von denen der ein oder andere sicher auch ein potentieller Fragekandidat sein könnte. Es dürfte auf keine größeren Probleme stoßen, die Modellregionen zum Beispiel in den Nacht- oder Wochenendstunden so zu vernetzen, dass mit einem Minimum an Personalaufwand ein umfassender Service von einer Stelle aus aufrechterhalten werden könnte. „Deutschland 24/7“, auf diesen Slogan müssen wir noch warten.

Der Anruf ist nicht kostenlos. Er kann, je nach Telefonanbieter bis zu 39 Cent pro Minute kosten. Das ist nicht gerade wenig. Inwieweit dies auf Akzeptanz stößt, werden die Erfahrungen in den Modellregionen zeigen.

Zu den Modellregionen zählen Großstädte wie Berlin und Hamburg, aber auch kleinere Städte wie Frechen, Hürth oder Bad Salzuflen sowie verschiedene Landkreise. Auch Einrichtungen des Bundes wie das Bundesministerium des Innern oder das Statistische Bundesamt beteiligen sich an der Pilotphase. Auch die Staatskanzlei NRW ist mit dabei. Erstmals sind damit dezentrale Serviceeinheiten von drei Verwaltungsebenen vernetzt.

In den letzten Monaten hat sich die Arbeitsgruppe intensiv mit der Auswahl der Dienstleistungen beschäftigt, zu denen Fragen beantwortet werden. An der Spitze des Katalogs mit den wichtigsten 100 Dienstleistungen der Kommunen steht das Auskunftsersuchen beim Personalausweis.

Dem Pilotprojekt sollten wir genügend Zeit geben, um Erfahrungen zu sammeln und nachzusteuern. Es wird noch einige Zeit ins Land gehen bis flächendeckend das System voll funktionsfähig ist. Mehr Aufmerksamkeit sollten wir auch auf das Marketing dieser bürgerfreundlichen Dienstleistung legen.

Keine Kommentare: